5.3.23 – 2.7.23
Larissa Sansour / Søren Lind
As If No Misfortune Had Occurred in the Night
Maschinenhaus M1
Im Zentrum der raumgreifenden Installation von Larissa Sansour und Søren Lind (* 1973 in Ostjerusalem / * 1970 in Dänemark, leben in London) steht die dreikanalige Videoarbeit As If No Misfortune Had Occurred in the Night (2022). Die gezeigte Opernarie, gesungen von der Sopranistin Nour Darwish, verbindet das palästinensische Volkslied Al Ouf Mash’al mit Gustav Mahlers Kindertotenliedern. Das Werk thematisiert Verlust, kollektive Traumata und Rituale der Trauer.
Kuratorin: Kathrin Becker
Diskursprogramm
29.3., 19:00
Politiken der Trauer
Gespräch mit Çiğdem Inan (Soziologin und Verlegerin, Berlin), Lydia Röder (Palliative Care Expertin und Trauerbegleiterin, Berlin) und Senthuran Varatharajah (Schriftsteller, Philosoph und Theologe, Berlin), moderiert von Katja Kynast (KINDL)
Aus verschiedenen Perspektiven und disziplinären Hintergründen beleuchtet der Abend die Themen Verlust, Trauer und Traumata. Welche politische Dimension hat das Trauern und welche Bedeutung haben darin Fühlen, Erinnern und Reflektieren? Das Gespräch widmet sich dem Requiem und Formen einer Poetik der Trauer; der Traumaerfahrung rassifizierter und minorisierter Menschen und der erfahrenen Aberkennung von Trauer und Verlust; wie auch Ansätzen individueller Trauerbegleitung in den verschiedenen Lebenssituationen mit der Trauer.
In deutscher Sprache
Eintritt frei
7.6., 19:00
Arabic Opera Event
Performance von Nour Darwish, Filmvorführung In Vitro (2019), Q&A mit Larissa Sansour und Søren Lind
Der Abend bietet einen vielseitigen Einblick in das künstlerische Werk von Larissa Sansour und Søren Lind.
Die beiden präsentieren erstmals in Deutschland ihre für den dänischen Pavillon der Venedig Biennale 2019 konzipierte Arbeit In Vitro. Das 28-minütige Science-Fiction Werk kreist um den Dialog zweier Wissenschaftlerinnen in einer postapokalyptischen Welt 30 Jahre nach einer Umweltkatastrophe.
Den Höhepunkt des Abends bildet die deutsche Uraufführung der Live-Performance zur Ausstellung As If No Misfortune Had Occurred in the Night (2022) mit der Sopranistin Nour Darwish. Die eigens für diese Arbeit komponierte Opernarie von Anthony Sayhoun lässt Gustav Mahlers Kindertotenlieder mit dem palästinensischen Lied Al Ouf Mash’al zu einer neuen Komposition verschmelzen. Der Live-Gesang wird zusammen mit einer speziell für dieses Format kreierten Videoversion aufgeführt und bildet mit Nour Darwishs Performance die Gelegenheit einer immersiven Erfahrung.
Im Anschluss findet ein Q&A mit Larissa Sansour und Søren Lind statt, moderiert von Kathrin Becker.
In arabischer und englischer Sprache
Eintritt frei
Der Film befasst sich mit den Themen Verlust, kollektives generationenübergreifendes Trauma und Trauer.
[The film looks at the subjects of loss, collective transgenerational trauma and mourning.]
Canvas, 6.23
Die Sopranistin Nour Darwish aus Israel kann Mozart wie arabische Musik singen. Für den Film, den das Kindl-Zentrum nun zeigt, verknüpft sie Mahlers Kindertotenlieder mit einem bekannten palästinischen Volkslied: in einem der bildgewaltigen Filme von Larissa Sansour und Søren Lind aus London.
Tip Berlin, 3.23
Weiteres Material zum Download:
Saaltext Larissa Sansour / Søren Lind. As If No Misfortune Had Occurred in the Night
Mit freundlicher Unterstützung der Berliner Forsten.
Die Videoarbeit entstand im Auftrag von FACT Liverpool und dem Bildmuseet in Umeå mit zusätzlicher Unterstützung durch das Visual Arts Centre of Clarington in Kanada, die Danish Arts Foundation und den Knud Højgaards Fond.