28.3.21 – 25.7.21
Georges Adéagbo
La lumière qui fait le bonheur...
Maschinenhaus M2
Die Assemblagen des beninischen Künstlers Georges Adéagbo zeichnen Lebenslinien und Schicksale von Menschen anhand hinterlassener Spuren nach: Objekte und Dokumente zeugen von Begegnungen und individuellen Entscheidungen. Indem er auf Reisen gesammelte Fotos und Drucksachen von Handwerkern in Benin in Bilder und Skulpturen umsetzen lässt, eröffnet der Künstler neue Perspektiven auf scheinbar Gewohntes und fordert die Besucher*innen auf, klischeeverhaftete Vorstellungen und Stereotype zu überprüfen. Adéagbos stets ortsspezifische Installationen lösen Hierarchien auf – alle Dinge sind für ihn von gleicher Wichtigkeit. In seinem Werk transportieren Phänomene der Popkultur ebenso Geschichten wie Zeugnisse kanonisierter Hochkultur: Antiquitäten aus Benin finden sich neben „Airport Kitsch“, Schallplatten von Beethoven neben Karnevalsmusik, Auftragsmalerei in Öl neben Reproduktionen aus der Kunstgeschichte. Georges Adéagbos Praxis ist das offene System, das von den Betrachtenden ergänzt und verwandelt werden soll und gleichzeitig die konventionelle Ästhetik abgeschlossener Werke – und die vom Kunstmarkt gefeierte singuläre Ikone – in Frage stellt.
Für seine bisher größte Einzelausstellung entwickelt Adéagbo im KINDL eine den gesamten Ausstellungsraum einnehmende Installation, in der er auf Elemente aus zentralen Werken wie Tout de moi à tous (2007) oder aus Un espace avec le monde (2007) zurückgreift, und durch Fundstücke aus Neukölln und aus dem KINDL-Archiv aktualisiert.
Kuratiert von Kathrin Becker in Zusammenarbeit mit Stephan Köhler
Künstlergespräch (in französischer Sprache)
Georges Adéagbo im Gespräch mit Prof. Dr. Bénédicte Savoy (Fachgebiet Kunstgeschichte der Moderne, TU Berlin)
26. Mai 2021
Gehostet wurde das Gespräch von Stephan Köhler, Co-Kurator der Ausstellung im KINDL.
Talking Objects. Von erzählenden Objekten und Sammlungsnarrativen (in englischer Sprache)
Gespräch zwischen Azu Nwagbogu und den Kuratorinnen Isabel Raabe und Dr. Mahret Ifeoma Kupka
7. Juli 2021
In Kooperation mit der Reihe TALKING OBJECTS LAB