Symposium
Critical Distance. Body Politics and Displacement in the Work of Mona Hatoum
29. Oktober, 14 Uhr
In englischer Sprache
Eintritt frei

Anlässlich der Überblicksausstellung zum Werk von Mona Hatoum bietet ein international besetztes Symposium eine Annäherung an das Werk der Künstlerin. Die von Hatoum in ihren Werken seit Jahrzehnten vorangetriebene Auseinandersetzung mit Themen wie Ausgrenzung und Exil, sich ändernden Vorstellungen von Gender und Race und nicht zuletzt dem Körper selbst ermöglicht nicht nur Zugänge zu zeitgenössischen Debatten und politischen Diskursen, sondern auch zu den post-digitalen Praktiken einer jungen Künstler*innengeneration. Das Symposium verbindet so den Begriff der Skulptur mit gesellschaftspolitischen Perspektiven und formuliert Antworten auf die Frage, wie sich das Medium im Spannungsfeld einer zunehmenden Digitalisierung, neuen Körperbildern und den unsicheren und prekären Bedingungen unserer Welt entwickelt.

Programm

14:00
Begrüßung: Kathrin Becker (Künstlerische Direktorin KINDL), Marius Babias (Direktor Neuer Berliner Kunstverein)

Präsentation: Mona Hatoum (Künstlerin, London)

16:00
Podiumsgespräch: Mit Sam Bardaouil (Direktor Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin), Tamar Garb (Durning Lawrence Professorin für Kunstgeschichte, University College London) und Polly Staple (Kuratorin und Direktorin der Sammlung Britische Kunst, Tate, London). Moderation: Natasha Ginwala (Assoziierte Kuratorin at Large Gropius Bau, Berlin)

Teilnehmer*innen:
Sam Bardaouil ist seit 2022 gemeinsam mit Till Fellrath Direktor des Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin. 2009 gründete er mit Fellrath die multidisziplinäre, kuratorische Plattform artReoriented in New York und München. Das Duo kuratierte 2022 die 16. Lyon Biennale und den Französischen Pavillon auf der 59. Venedig Biennale. Von 2017 bis 2021 waren Bardaouil und Fellrath Assoziierte Kuratoren am Gropius Bau in Berlin. Als freies Kuratorenduo haben sie mit mehr als 70 Institutionen weltweit zusammengearbeitet, darunter Centre Pompidou, Paris; Mathaf: Arab Museum of Modern Art, Doha; Tate Liverpool; Moderna Museet, Stockholm; Museo Reina Sofía, Madrid; K20 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf. 2016 gehörten sie zum Team der kuratorischen Attachés der 20. Biennale von Sydney. Auf der Venedig Biennale haben sie zudem die Pavillons des Libanon (2013) und der Vereinigten Arabischen Emirate (2019) kuratiert.

Tamar Garb ist Durning Lawrence Professorin für Kunstgeschichte am University College London. Sie hat zahlreiche Publikationen zu Fragen von Geschlecht, Sexualität und Körperlichkeit sowie zu Frauen in der Kunstgeschichte veröffentlicht, darunter Texte über Nancy Spero, Mona Hatoum und Marlene Dumas. Zu ihren wichtigsten Veröffentlichungen gehören Bodies of Modernity (London: Thames & Hudson, 1996) und The Painted Face, Portraits of Women in France 18141914 (New Haven/Connecticut: Yale University Press, 2007). Sie organisierte als freie Kuratorin u. a. folgende Ausstellungen: Made Routes: Vivienne Koorland and Berni Searle, Richard Saltoun Gallery, London (2019); Distance and Desire: Encounters with the African Archive, Walther Project Space, New York (2014–2015); Figures and Fictions: Contemporary South African Photography, Viktoria and Albert Museum, London (2011); Land Marks/Home Lands. Contemporary Art from South Africa, Haunch of Venison, London (2008).

Natasha Ginwala ist assoziierte Kuratorin at Large am Gropius Bau, Berlin, künstlerische Leiterin von Colomboscope, Colombo / Sri Lanka und der 13. Gwangju Biennale (2021, mit Defne Ayas). Ginwala hat die Contour Biennale 8 (Polyphonic Worlds: Justice as Medium) kuratiert und war Teil des Kurator*innenteams der documenta 14, Kassel und Athen (2017). Zu ihren weiteren Projekten gehören Indigo Waves and Other Stories: Re-navigating the Afrasian Sea and Notions of Diaspora (2022, mit Bonaventure Soh Bejeng Ndikung und Michelangelo Corsaro) im Zeitz Museum of Contemporary Art Africa, Kapstadt, und Übersichtsausstellungen von Bani Abidi, Akinbode Akinbiyi und Zanele Muholi im Gropius Bau. Ginwala war Mitglied des künstlerischen Teams der 8. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst (2014) und hat das Museum of Rhythm auf der Taipei Biennale (2012) und im Muzeum Sztuki, Łódź / Polen (2016–2017) kokuratiert. Ginwala schreibt regelmäßig über zeitgenössische Kunst und visuelle Kultur. Zu ihren jüngst herausgegeben Publikationen gehören: Stronger than Bone (Berlin: Archive Books; Gwangju Biennale Foundation, 2021) und Nights of the Dispossessed: Riots Unbound (New York: Columbia University Press, 2021).

Mona Hatoum lebt und arbeitet in London und hat seit einem DAAD-Stipendium 2003/2004 einen zweiten Wohnsitz in Berlin. Mona Hatoums Werk wurde weltweit im Rahmen von Einzelausstellungen angesehener Institutionen präsentiert, u. a.: Magasin III Museum for Contemporary Art, Stockholm (2022); IVAM – Institut Valencià d‘Art Modern, Spanien (2021); Pulitzer Arts Foundation, St. Louis (2018); Menil Collection, Houston / Texas (2017); Hiroshima City Museum of Contemporary Art (2017); Centre Pompidou, Paris / Tate Modern, London / Nykytaiteen Museo Kiasma, Helsinki (2015–2016); Arab Museum of Contemporary Art, Doha (2014); Beirut Art Center (2010); Rennie Museum, Vancouver (2009); Museum of Contemporary Art Australia, Sydney (2005). Hatoum war u. a. Teilnehmerin der documenta (2017; 2002) sowie der Biennalen in Moskau (2013), Liverpool (2012), Istanbul (2001; 1995) und Venedig (2005; 1995).

Polly Staple arbeitet als Kuratorin und Sammlungsdirektorin für britische Kunst an der Tate, London, und ist für die Erforschung und den Erwerb von Werken von 1500 bis zur Gegenwart zuständig. 2008 bis 2019 war sie Direktorin der Chisenhale Gallery, London, und kuratierte Ausstellungen u. a. von Hito Steyerl, Lynette Yiadom-Boakye, Ed Atkins, Helen Marten, Camille Henrot, P. Staff, Jumana Manna, Park McArthur, Maria Eichhorn, Banu Cennetoğlu, Lawrence Abu Hamdan, Lydia Ourahmane und Ima-Abasi Okon. Staple publizierte in zahlreichen Magazinen und Katalogen und ist Herausgeberin mehrerer Publikationen. Sie war Direktorin von Frieze Projects und Editor at Large des Magazins Frieze, London. Im Jahr 2014 wurde Staple mit dem Preis der Genesis Foundation, London ausgezeichnet.

Die dreiteilige Ausstellung Mona Hatoum ist im n.b.k. (15.9.2022 – 13.11.2022), im Georg Kolbe Museum (15.9.2022 – 8.1.2023) und im KINDL (18.9.2022 – 14.5.2023) zu sehen.
Ein Kooperationsprojekt des Neuen Berliner Kunstvereins, des KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst und des Georg Kolbe Museum.
Kurator*innen: Marius Babias, Kathrin Becker, Julia Wallner

Gefördert durch den