Symposium
Contested Bodies: Navigating Control, Resistance, and Technological Impacts
23.11.24, 12:00 – 17:15 
In englischer Sprache
Eintritt frei

The New Subject. Mutating Rights and Conditions of Living Bodies, 2024, Eröffnung, Maschinenhaus M2, KINDL, Foto: Fabian Brennecke

Das eintägige Symposium vertieft die Themen der Ausstellung The New Subject. Mutating Rights and Conditions of Living Bodies, dem letzten Teil einer Ausstellungsreihe, die sich mit den sich entwickelnden Herausforderungen menschlicher und nicht-menschlicher Körper im Kontext globaler Biopolitik und technologischer Fortschritte beschäftigt.

In multimedialen Präsentationen und Gesprächen wird das Symposium die rechtlichen, somatischen und kognitiven Dimensionen von Körperrechten untersuchen und die Spannungen zwischen Kontrolle, Widerstand und technologischem Einfluss beleuchten.

Kurator*innen, Künstler*innen und Wissenschaftler*innen, darunter Anna Bitkina und Maria Veits (Kuratorinnen, TOK), Micha Frazer-Carroll (Autorin und Wissenschaftlerin, London), Ulrika Flink (Kuratorin, Stockholm), Clara Sika Helbo (Künstlerin und Designerin, Kopenhagen), Caitlin Berrigan (Künstlerin, Filmemacherin und Autorin, Berlin und Wien), Anan Fries (Künstler*in und Performer*in, Berlin) und Avi Feldman (Kurator und Jurist, Direktor von Wannsee Contemporary, Berlin), werden ihre Erkenntnisse dazu teilen, wie sich Fragen von körperlicher Autonomie, rechtlichen Rahmenbedingungen und technologischen Innovationen wechselseitig durchdringen.

Programm

12:00
Einlass

12:15
Begrüßung und Einführung
Kathrin Becker (Künstlerische Direktorin, KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst)
Anna Bitkina und Maria Veits (TOK-Kuratorinnen)

12:30
Keynote von Micha Frazer-Carroll
Micha Frazer-Carrol wird sich mit Normativität, Konventionalität und der Überschreitung von körperlichen und geistigen Normen befassen, in Bezug zur Sektion Selbstwahrnehmung und Praktiken der Anerkennung in der Ausstellung, gefolgt von einer Diskussion und einem Publikumsgespräch, moderiert von Anna Bitkina und Maria Veits.

13:30 – 14:00
Pause

14:00
Gespräch zwischen Ulrika Flink (Kuratorin, Stockholm) und Clara Sika Helbo (Künstlerin und Designerin, Kopenhagen), moderiert von Anna Bitkina und Maria Veits
Das Gespräch widmet sich der Thematik des verkörperten Widerstands und körperlicher Kämpfe, wie sie in der Ausstellungssektion Legalisierte Gewalt und verkörperter Widerstand untersucht werden.

14:45
Aufgezeichneter Vortrag von Caitlin Berrigan (Künstlerin, Filmemacherin und Autorin, Berlin und Wien), moderiert von Anna Bitkina und Maria Veits
Die Präsentation konzentriert sich auf öffentliche Gesundheit, medizinische Kategorien, Stigmatisierung, Ausgrenzung und die Verbindung der pharmazeutischen Industrie zur Gesetzgebung.

15:15
Vortrag von Anan Fries (Künstler*in und Performer*in, Berlin), moderiert von Anna Bitkina und Maria Veits
Die Präsentation konzentriert sich auf reproduktive Rechte, die Erweiterung von Grenzen und das Projekt Posthuman Wombs.

15:45
Pause

16:00
Legal Matters?
Präsentation von Avi Feldman (Kurator und Anwalt, Direktor von Wannsee Contemporary, Berlin) über rechtliche Veränderungen und künstlerische Antworten auf Körperrechte, mit einem Schwerpunkt auf reproduktiven Rechten, Geschlechtsangleichung und zukünftigen technologischen Fortschritten, die die körperliche Autonomie betreffen.

16:40
Schlussbemerkungen, Diskussion und Publikumsgespräch

17:15
Ende der Veranstaltung

Teilnehmende

Micha Frazer-Carroll ist eine in London lebende Schriftstellerin. 2023 veröffentlichte sie Mad World: The Politics of Mental Health bei Pluto Press. Sie hat über Politik, Behinderung und Kunst für Publikationen wie The GuardianThe IndependentNovara Media und HuffPost geschrieben. Sie ist Beauftragte des National Survivor User Network, einer Mitgliederorganisation für Menschen mit Erfahrungen von psychischer Belastung, Krankheit und Trauma. An der Universität gründete sie Blueprint, ein Magazin, das sich mit psychischer Gesundheit beschäftigt. Außerdem wurde sie für den Bread and Roses Award für radikale Publikationen sowie für den Anthony Burgess Award für Kunstkritik nominiert.

Ulrika Flink ist eine unabhängige Kuratorin mit Sitz in Stockholm. Sie hatte verschiedene Positionen inne, darunter künstlerische Leiterin der Konsthall C, Kuratorin bei SETTINGS und Konstfrämjandet Stockholm, Kuratorin der Momentum 9 – Nordischen Biennale für zeitgenössische Kunst in Moss, Norwegen, sowie Produzentin an der Tensta Konsthall in Stockholm. Sie absolvierte das MA-Programm in Curating Contemporary Art (CCA) am Royal College of Art in London und ist Mitbegründerin des kuratorischen Kollektivs Parallelogram.

Clara Sika Helbo ist eine dänisch-grönländische Forscherin und Designerin, die sich den Herausforderungen struktureller Ungleichheit und deren Enthüllung durch Soziales Design widmet. Mit einem MA in Social Design, den sie mit Auszeichnung an der Design Academy Eindhoven erwarb, erweitert sie die Grenzen des traditionellen Designs, um sich für strukturellen Wandel einzusetzen. Zuvor arbeitete sie als Forscherin bei der BBC und als Designerin bei den Vereinten Nationen in Kopenhagen.

Caitlin Berrigan ist eine Künstlerin, Filmemacherin und Autorin, deren jüngste Arbeiten die Poetik und queere Science-Fiction als welterzeugende Praktik erkunden. Ihre spekulative Kosmologie Imaginary Explosions wurde in einem Buch (Broken Dimanche Press, 2018), in Einzelausstellungen bei JOAN in Los Angeles (2023) und Art in General (2019) präsentiert, in Artforum rezensiert und auf der Berlinale Forum Expanded Exhibition (2020) uraufgeführt. Sie hat in Institutionen wie dem Whitney Museum, der Henry Art Gallery und La Casa Encendida ausgestellt. Ihre Schriften erscheinen in e-flux, Georgia, MARCH und bei Duke University Press. Derzeit ist sie Senior Postdoctoral Fellow an der Akademie der bildenden Künste in Wien.

Anan Fries arbeitet an der Schnittstelle von digitaler und darstellender Kunst. Fries war künstlerische Leitung des Medienkunstkollektivs machina eX, wo Fries immersive Erlebnisse gestaltete, und Mitbegründer*in des experimentellen feministischen Performance-Kollektivs Henrike Iglesias. Fries' neueste Arbeit, RIP - Resurrect in Peace, ein Begräbnis für einen ausgestorbenen Vogel, ist eine techno-spirituelle Hybrid-Tanzperformance in einem digitalen Ökosystem.

Avi Feldman ist Kurator und Jurist mit internationalem Interesse und Expertise in zeitgenössischer Kunst, Tanz und Performance. Mit einem Abschluss in Jura und einer Promotion im Bereich Kuratieren bildet er eine Schnittstelle zwischen Kunst und Recht. Er war beispielsweise Gastkurator bei den MINI/Goethe-Institut Curatorial Residencies Ludlow 38 in New York und gründete die unabhängige Organisation The Agency for Legal Imagination für Austausch und Zusammenarbeit zwischen Institutionen, Künstler*innen, Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen in den Bereichen Kunst, Recht und Politik. Avi Feldman leitet derzeit die Berliner Galerie Contemporary Wannsee.

TOK ist eine Gruppe von Kuratorinnen, welche 2010 von Anna Bitkina und Maria Veits gegründet wurde. Ihre Arbeit basiert auf historischer Analyse und politischer Vorstellungskraft. Auf diese Weise entwickeln sie multidimensionale Projekte, die die Ursachen und Folgen sich verändernder politischer Realitäten erforschen. tokcurators.art

Die Ausstellung The New Subject. Mutating Rights and Conditions of Living Bodies ist vom 15.9.24 – 26.1.25 im Maschinenhaus M2 zu sehen.
Der Eintritt ist für Gäste des Symposiums frei.

Das gesamte Gebäude ist für Rollstuhlfahrer*innen zugänglich. Bitte beachten Sie, dass es aus organisatorischen Gründen zu Änderungen im Programm gekommen ist.

Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.